Traum-Wanderungen

Ein Gedicht von Anita Namer
Immer wieder
gebe ich meinen Träumen die Hand
und sage:
"Kommt mit, ich erwecke euch zum Leben!"

Dann
gehen wir spazieren
und sehen, was sie brauchen.

Der eine braucht Farbe.
Ich nehme einen Pinsel,
nehme viele verschiedene Farben
und male ein Bild von ihm an die Wand.
So - vor meinen Augen
ist es der erste Schritt zu seiner Lebendigkeit.

Der zweite braucht Werkzeug.
Ich gehe mit ihm in die Garage,
nehme Holz, Hammer, Nägel
und baue mir einen Entwurf von ihm.
So - vor meinen Augen
ist es der erste Schritt zu seiner Lebendigkeit.

Der dritte braucht Bewegung.
Ich gehe mit ihm in ein Reisebüro,
hole mir Prospekte, kaufe mir einen Rucksack
und bequeme Schuhe.
So - vor meinen Augen
ist es der erste Schritt zu seiner Lebendigkeit.

Der vierte will fliegen, der fünfte tanzen,
der sechste singen, der siebte küssen,
der achte lieben, der neunte springen, der zehnte.....

Und so nehme ich sie alle an der Hand,
gehe mit ihnen den ersten, zweiten und vielleicht noch
viel viel mehr Schritte...
bis,
ja - bis ich erlebe,
wie so manch einer von ihnen...
zu einem kleinen Wunder wird.

© A. Namer

Informationen zum Gedicht: Traum-Wanderungen

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16.06.2017
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