Trauerspiel
Ein Gedicht von
Lars Abel
Ich habe diesen Krieg so satt,
den Stalin längst entschieden hat,
kein Unikat, kein Hut nach Wahl,
mein Kopf versinkt in blankem Stahl
Ein Panzer ist mir Schutz und Schild,
wenn's Blut aus Schützenlöchern quillt,
er hat vorm Tod mich oft bewahrt
und ihn gesät auf Feindesfahrt
Das Kreuz aus Eisen warf ich fort,
denn welche Ehre liegt im Mord?
Ich trat es in den Ostmorast,
ach, wie das Kreuz zum Osten passt..
Im Feuertanz, die Erde bebt,
hab´ nie zuvor mich so erlebt,
was blieb vom Meister am Klavier?
Ein Tier.. Mein Weib gestand es mir
Die Hände schlag' ich vor's Gesicht,
mit ihnen spielen darf ich nicht,
sie sollen morden, so der Plan,
der ward erdacht im Größenwahn
Das Menschgerät, es funktioniert,
selbst wenn es hungert, wenn es friert,
selbst wenn es Kameraden frisst,
und längst zu schwach zum Scheissen ist
Das Menschgerät, es funktioniert,
sein Heil an Orden es verliert,
bis eine Kugel es erlöst,
und Schlamm den wahren Wert entblößt
Der Krieg schont weder Freund noch Feind,
in diesem Licht er uns vereint,
im Panzerschatten hauch´ ich aus,
ein Leben voller Graus
(C) Lars Abel
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