Träumerei

Ein Gedicht von Gisela Danisman
Eine Amsel saß im Dämmerschein
auf einem Aste ganz allein,
sie trällerte aus voller Brust
ihre Lebensfreude-Lust.

Sie zwitscherte so vor sich hin,
ein wundervoller Konzertbeginn.
Eine alte Frau am Fenster stand
mit einer Blockflöte in der Hand.

Das Instrument aus längst vergang’ner Kinderzeit
zu spielen war sie jetzt bereit.
Sie setzt es an die Lippen an -
und ein wunderschönes Duett begann.

Mit der Amsel auf dem Baum
zu spielen war ein selig‘ Traum.
Der Vogel Frau mit Flöte sah,
als das Wunder so geschah.

Zu der Flöten Töne nun die Amsel sang,
weit zu hören war der Klang
zweistimmig wie ein kleiner Chor
schwang die Melodei empor.

Die alte Frau stand ganz entzückt,
war in ihre Kindheit weit entrückt.
Ein kleiner Vogel hat sie inspiriert,
daß die Flöte sie zum Munde führt.

War das alles nur ein wirrer Traum,
war es eine Seifenblase nur aus Schaum?
War ein geheimer Wunsch es nur
oder war es der Fantasien Spur?

Wirklich aber ist,
die Muse hat die alte Frau geküßt!

18.04.2021GiselaDanisman

Informationen zum Gedicht: Träumerei

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10.05.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Gisela Danisman) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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