Träume

Ein Gedicht von Hihö
(Im Gedenken an Rainer Maria Rilke)


Verborgen ganz in der Geschichte,
erbarmungslos flog Jahr um Jahr.
Plötzlich, – wie aus hellem Lichte
ward Liebe da und wurde wahr.

Je aber sah sie’s bang entschwinden
im stillen Teiche vor ihrem Haus.
Kann sich ein Traum so rasch entwinden,
oder geht es wie im Schicksal aus?

Früh im Jahr oder im Traume
ward sie mit ihm vereint.
Jetzt, an des Herbstes Saume
hält sie seine Hand und weint.

Weint, – ob der kahlen Bäume
oder eines müden Blattes? Nein!
Beide fühlen wohl: Es waren Träume,
früher oder später holten die sie ein.


Copyright © da Hihö
2005

Informationen zum Gedicht: Träume

271 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
28.08.2023
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige