Tautropfenzeit

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Tautropfenzeit

Noch hitzeversteckt die Sonne,
Doch hell schon ein Morgentag,
An dem in den Baumästen wohne,
Was erwacht dieses Leben mag.

An Halmen hängen viele Tautropfen,
Ein Nachtgewitter hat Regen gebracht.
Irgendwo klopfen fleißige Spechte
Und des Kuckucks Schlag zeigt Macht.

Wieder ist ausgehende Sommerzeit,
Die Strahlen kommen jetzt später.
Weiterhin ist gar viel liebesbereit:
Ein Welttag kennt Opfer und Täter.

Im Tautropfen selbst spiegelt sich
Des Kosmos grundstiller Morgen,
Weckt mich – und jetzt sehe ich Dich:
Im Licht bleibt uns nichts mehr verborgen.


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Informationen zum Gedicht: Tautropfenzeit

35 mal gelesen
Tag
20.09.2023
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
Anzeige