Taurus - Geburtstagsgrüße an einen Verschollenen

Ein Gedicht von Anouk Ferez
Wege, die sich kreuzten und verschlangen,
Hände auf des andren Wangen,
Herzen, die einander nährten
hinterließen Fährten.
Dein Bildnis und auch
meines währten
von Anbeginn zu Anbeginn
tief in unseren Seelen.

Wo trug es dich hin,
Taurus, was lockte dich?
Welcher Sinn
zog dich so weit fort?
Sind einander entstoben!
Es lenkten unsere Sterne droben
unser gemeinsam erdachtes Geschick
ins Abseits - fern Fortunas Blick.

Wo auch immer du heute bist,
wohin deine Füße dich auch entführten,
nichts von dem, was wir erspürten
ist jemals verloren:
denn es behüten die Gestirne
unsere Gedanken, da sie schworen
in jener Stunde, wo du geboren
unsre Ideen im Kosmos zu einen.

Zieh, Taurus, zieh,
spreng alle Schranken!
Entfliehe deinen
Sorgen und Nöten,
sieh nur: es röten
dir viele Säkula...

Auf, in dein neues Jahr,
Taurus, ras in die neue Zeit
und möge dir der Rest der Ewigkeit
genügen, dich beglücken…
Du trägst auf deinem Rücken
doch stets Kunde
von früher
- ist damals auch weit.

Es dehnt sich dir
die neue Runde:
Und zu dieser Stunde
schließt sich lautlos
unser Kreis. Wir legen
unsre Seelen bloß.
Lausch dem Wind, ich sage leis:

Alles Gute...
und meinen Segen.

21-4-2017

Informationen zum Gedicht: Taurus - Geburtstagsgrüße an einen Verschollenen

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20.04.2017
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