Tatort Altenheim

Ein Gedicht von Michael Adamitzki
Im Altenheim sitzt Oma Strauß,
sieht wieder sehr vergnüglich aus.
Weil sie hat in der letzten Nacht,
den alten Kunze umgebracht.

Der wollte halt zu ihr aufs Zimmer,
jetzt ist er tot, jetzt will er nimmer.
Sie stieß ihn, da war er noch munter,
die Treppe mit Rollator runter.

Er lag am Rücken ganz schön bleich,
doch dies war nur ein weitrer Streich.
Als erstes starb ne Woch zuvor,
der liebestolle Herr Pastor.

Er wurd erstochen als er schlief,
kein Mensch kannt Täter und Motiv.
Ein Rosenkranz in seiner Hand,
beim Teufel er war eine Schand.

Auch Frau Isolde Eierschmalz,
die hat nen Schal um ihren Hals,
der sollte ihre Schmerzen lindern,
doch tat er sie am schnaufen hindern.

Die Welt hier drin, die war ne heile,
doch tödlich ist halt Langeweile.
So denkt die Oma, grandios,
seit ich hier morde, ist was los.

Informationen zum Gedicht: Tatort Altenheim

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16.01.2013
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