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Ein Gedicht von Klaus Enser-Schlag
Man hat’s als Arbeitnehmer schwer,
die Arbeitgeber wollen mehr,
viel mehr, als mancher leisten kann,
der Arbeitsdruck – auf Vordermann.

Man sucht eine Raumpflegerin,
dies stand so in der Zeitung drin,
die Ansprüche vom Chef – ein Hohn,
für den so miesen Hungerlohn…

„Wir suchen eine nette Frau,
besonders flink, adrett und schlau.
Sehr engagiert muss sie schon sein,
mit Abitur – das wäre fein!
Sie sollte drei, vier Sprachen sprechen
mit Anmut, Charme und Witz bestechen…

Bis 28 wäre fein,
wir öffnen ja kein Altersheim.
Berufserfahrung nützt da sehr,
so 20 Jahre – oder mehr…
Die Arbeit soll sie gerne tun,
darf Tag und Nacht nicht ganz ausruh’n.
Drei-Schichtbetrieb ist ja nicht viel,
da bleibt noch Zeit für Spaß und Spiel.

Wir wünschen uns nur Single-Frauen,
die nicht nach Kind und Kegel schauen.
Sie sind zum Einsatz gern bereit?
Wenn nötig, auch zu JEDER Zeit?
Dann sind Sie für uns ideal,
in jedem Fall die erste Wahl!

Das Urlaubsgeld ist zwar gestrichen,
das Weihnachtsgeld schon lang verblichen,
doch kriegen Sie den Mindestlohn:
8 Euro 50 – pro Saison!
Der Stundenlohn – wer fragt nach dem?
Man muss es als „Berufung“ seh’n.
Wir freuen uns schon auf Ihr Schreiben!“

Ihr guten Frauen, lasst es bleiben!

Informationen zum Gedicht: Stellenangebot

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20.01.2016
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