Steine

Ein Gedicht von Hans Witteborg
Steine

Millionen von Jahren sind sie alt
Steine, zusammengepreßtes Magna-Material
aus Sternenstaub und Organstoff - kalt,
leblos formen sie Gebirge und Klippen manchmal.

Kühler Marmor, Granit und Sandstein,
vielfältig sind die Erscheinungsformen.
Sie sind mal stumpf, mal glitzert einsam ein Stein,
eigenwillig hart kennen sie keine Normen.

Der Mensch meißelt und hämmert daran.
Das bloße Betrachten stört des Künstlers Streben.
Er figuriert den Widerspenstigen dann,
so wird daraus ein Kunstwerk eben!

Das wiederum hält mancher für wertlosen Plunder!
Der Stein des Anstoßens ist erschaffen
ganz ohne Materie ein kleines Wunder.
Man bewunderts, verschmähts aber alle gaffen!

Das meiste Begehr aber gilt dem kleinsten Stein,
der irgendwo einsam wurd´ aufgefunden.
Geschliffen brilliert er mit hellem Schein,
tagsüber doch besonder bei festlichen Stunden.

Völlig unbeliebt aber die zum Gedenken
der NAZI-Opfer, jene kleinen als Stolpersteine bekannt.
Es gibt Leute, die meinen man könnte sie sich schenken.
Gott stehe dir bei – mein armes verirrtes Land!

Informationen zum Gedicht: Steine

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05.11.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Witteborg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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