Sport ist Mord ...
Ein Gedicht von
Horst Fleitmann
Volles Haus und lautes Grölen,
Kresse catcht heut gegen Ströhlen.
Um den Ring sitzen die Richter,
überm Ring erstrahl'n die Lichter.
TV meint, sowie die Presse,
einer kriegt heut auf die Fresse.
Sieger winkt der Lorbeerkranz
Looser macht den Eiertanz.
Manager in Samt und Seide
stehen vorne, alle beide.
Als erklingt der Glocke Ton,
packt der Ströhlen Kresse schon,
wirft ihn auf die Matte nieder,
gibt ihm Saures immer wieder.
Nach Minuten Boxen, Treten
werden sie ins Eck gebeten.
„Macht Euch alle!“Schrei'n die Leute.
Kresse fühlt sich unwohl heute.
Gong ertönt, sie tänzeln gleich,
jetzt klopft Kresse Ströhlen weich.
Hin und her geht's fünf, sechs Runden.
In den Pausen leckt man Wunden.
Kresses Mundschutz ging verlustig,
Ströhlen kämpft jetzt äußerst schmutzig.
Tritt den Kresse ins Gemächt
Ströhlen grinst, Kresse wird's schlecht.
Meute sieht wie beide schwitzen,
und sie fordern: "Blut soll spritzen".
Irgendwann ist Ende doch,
Ringrichter hebts Ärmchen hoch.
Heute ist der Ströhlen Sieger.
Kresse ruft.. Ich komme wieder
Doch sein Wort will niemand hören
weil Verlierer doch nur stören.
Leberriss, gequetschte Linsen,
Kresses Hirn, auch den Binsen.
Als sein Manager berichtet
dass er 'n Nachfolger verpflichtet,
war der Kresse arg in Nöten,
wollt' den Manager nun töten.
Wird zum Glück daran gehindert.
Richter mild, weil Geist gemindert.
Er und Ströhlen, welch ein Graus,
leben jetzt im Irrenhaus,
das vom Kampfgeld wird bezahlt,
nicht sehr lang... sie sterben bald.
Neuer Kampf, Wolff gegen Zorne
Manager steh'n wieder vorne.
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