Sonntagnachmittag

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Sonntagnachmittag

Leise Klaviermusik aus dem Fernseher,
Ganz ohne Bild und ohne Bewegung,
Sonnenwärme bringt den Tag uns näher,
Lässt uns leben, wo die Einhegung
Bescheiden ergreift Geist und Seele
Und ich auf die Lebensfreude zähle.

Die Marguerita begleitet den Tropfen
Und auch der Tee steht dampfend bereit,
Wo zwei Enkel ein wenig Karten klopfen
Und die Harmonie kennt keinen Streit,
Weil es nicht ums Gewinnen geht,
Sondern dass man sich nahe versteht.

Da dürfen getrost die Stunden verrinnen,
Man fühlt sich wohl in der Heiterkeit,
Mit der sich Blicke mischen und sinnen,
Jederzeit zu wachsenden Freuden bereit,
Weil Verständnis sich weitet und weltet,
Der Abend harmonisch sich meldet.

Was haben wir doch für herrliche Zeiten,
In denen das Glück inhäusig lebt,
Wir nicht unnütz uns lange verstreiten
Und man zur Verständigung gerne strebt,
Solange wir diese Schöpfung noch haben
Und die Nähe eine der Gottesgaben.


©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Sonntagnachmittag

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20.06.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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