So reden wir denn

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
So reden wir denn

So reden wir denn stets miteinander,
Reden beflügelt manchen Seelenkuss,
Eröffnet Horizonte auch im Mäander
Und trägt uns hin ins Lebensplus.

Jedoch verquatschen wir nicht Lebenszeit,
Die uns von Herkunft als Reichtum aufgetragen,
Wenn das ständige Labern in Weltechtzeit
Uns nichts mehr Wertgriffiges kann sagen?

„Hupfla“ und „Klapsmühle“ sind nur zwei Begriffe
Für Einrichtungen, die man selber nicht mag.
Dabei suchen manche solche Rettungsschiffe,
Die den Innensturm befreien von ständiger Plag'.

Schafft Demokratisierung noch Seelenbezug,
Wenn keine Redeoptionen mehr weichen,
Gar abrutschen in medialen Selbstbetrug,
Wo sie eigene Rettung, doch kein Ohr erreichen?

So reden wir denn weiterhin hoffnungsfroh,
Wollen, dass unsere Ängste langsam schwinden,
Um selbst mit dem Dreschen von leerem Stroh
Noch ein Korn gegen Vereinsamung zu finden.


©Hans Hartmut Karg
2023

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Informationen zum Gedicht: So reden wir denn

99 mal gelesen
03.04.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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