So bin ich

Ein Gedicht von Marcel Strömer
Wenn ich die alte Schulstrasse hinuntergehe
sehe ich die Wundertüten von damals
den Himmel voller Geigen
ob du mir die Regentropfen an meine Stirn klebst
ob du mir sagen möchtest, dass noch lange nichts verloren ist
ob du vielleicht gerade weinst
Lieber Gott, ich bin dein Kind, mein Kind
wie oft habe ich nicht mehr daran gedacht
dass es Gebete gibt
Jetzt beten fremde Menschen für mich
meine Heimat, meine Wurzeln, Herz
sie liegen verstreut im Regenbogenland
sie nannten es Trauma
Dieser Schmerz, der dumpf und gewaltig quält
der mir die Zellen durchbohrt
und große Einlasstüren für die Angst öffnet
Wenn ich die alte Schulstrasse hinuntergehe
streife ich nochmal die Zeit von damals, dein Gesicht
wie ein Sonnenstrahl der sich durchs Laub bohrt
um ein Stück tiefer Erde zu treffen
So bist du, so warst du, so bin ich
und so will ich werden


© Marcel Strömer
[Magdeburg, den 16.03.2019]

Informationen zum Gedicht: So bin ich

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16.03.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Marcel Strömer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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