Snobisten
Snobisten
©Hans Hartmut Karg
2017
Das Leben lechzt nach Oberfläche,
Damit ja nicht die Tiefe spreche
Und eines Tages Zweifel drohen,
Wenn innen Seelennöte lohen.
Denn mitten in der Lebensluft
Kommt Leidenschaft und Parfümduft,
Ein Sehnen nach den neuen Reizen,
Darin soll ja kein Schicksal geizen!
Nur schnelle Autos, schöne Frauen
Sich aneignen mit Selbstvertrauen,
Sich alles gönnen, laut genießen –
Und um eignes Begehren wissen.
Sehen und gesehen werden,
Wo sich Vernissagen mehrten
Und bei Küsschen dort und da
Lebt Klimbim mit viel Trara.
Oberflächlich Bindung schaffen,
Die Zeit terminlich immer straffen,
Dass ja nichts mehr in Ruhe reift
Und das Denken tiefer greift.
Schnell muss dieses Leben laufen,
Keine Zeit, um zu verschnaufen,
Mit den Moden emsig gehen
Und stets nach dem Neuen sehen.
So verrinnt, verdampft manch' Leben,
Geist will nicht nach Höherem streben,
Denn nie reicht der Tagesstress,
Wo keine Muße, kein Gesäß.
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