Sinnfrei
Ein Gedicht von
Lea Bovermann
Hab mich nie getraut.
War nie stark genug.
Doch jetzt
jetzt spielt meine Musik ganz laut.
Und das einzige was ich höre,
ist das Gefühl frei zu sein.
Die Wolken zu streichen,
und mit der Sonne Mensch-Ärger-Dich-Nicht spielen.
War blind für die Wahrheit
die mein Spiegel mir Tag für Tag zeigte.
War taub
für die Musik der Glücklichkeit.
Mein Mund sagte nichts
wenn der Wind durch die Blätter der Bäume rauschte.
Lauschte nur den Wellen des Meeres.
Steine waren immer nur kalt
nie wirklich warm.
Und die kleinen belanglosen Dinge unwichtig.
Jetzt weiß ich erst wie wichtig sie sind.
Das Winken zum Abschied,
die Handschlag-Begrüßung.
Die alltägliche Frage, wie der Schultag war.
Der Satz vorm Suppenessen, pass auf es ist heiß!
Das Lächeln, dass man als selbstverständlich annahm.
Das verwischte Blau des Himmels.
Und Sinn.
Den Sinn suche ich nicht mehr.
Denn manchmal muss es sinnfrei sein
damit es wunderschön ist.
Nicht alles braucht immer eine Erklärung
oder einen Grund.
Nicht alles ist das was es sein soll.
Aber vielleicht ist es ja gerade gut so.
Wir müssen es nicht verstehen.
Mit Verständnis kommt Unverständnis.
Also halt deinen Mund
sag nichts.
Vielleicht ist das ja gerade das Wichtigste.
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