Sie müllen uns voll

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Hallo Hausfrau’n und Mütter, hört und seht her,
solch Gutes, Geniales gab’s lang nicht mehr,
so sauber, lecker, völlig neu und gesund,
für die Familie, die Katz und den Hund.

All ihr Schönheitsbewussten, ob alt, ob jung,
mit unserem Mittel da kommt ihr in Schwung,
es pflegt Haut und Zähne, macht seidig das Haar,
beseitigt die Falten am Hintern sogar.

So müllen uns TV Sender ständig zu,
lassen uns noch nicht mal beim Krimi in Ruh’,
denn kaum fällt im Stadtpark der tödliche Schuss,
da ist mit der Gänsehaut erst einmal Schluss.

Es flimmert die Werbung, aufdringlich und laut,
damit´s vor Schreck die Oma vom Sessel haut,
dann sitzen wir wieder brav vor´m Glotzgerät,
schauen zu, wie die Werbetrommel sich dreht.

Ganz plötzlich, der Opa hockt noch auf dem Klo,
geht’s weiter, der Krimi läuft, alle sind froh,
der Todesschuss wird noch mal abgegeben,
das wimmernde Opfer verliert sein Leben.

Nun stellt sich die Frage, muss das denn so sein,
warum drischt die Werbung stets mitten hinein?
Ich schaue mir das jedenfalls nicht mehr an,
belege solch Sender ganz einfach - mit Bann.

© Horst Rehmann

Informationen zum Gedicht: Sie müllen uns voll

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09.09.2024
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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