Sie kommen

Ein Gedicht von Hansjürgen Katzer
Sie kommen,
geknechtet, unterdrückt,
vom Elend zerpflückt,
über´s stürmische Meer,
ihre Not wiegt schwer.
Und ihr Freiheitsdrang,
der gerad´ erst erklang.

Sie kommen,
die im Hunger darben,
deren Kinder starben.
Deren Ohnmacht uns trifft,
wie ein heimliches Gift.
Denn nun muss sich zeigen,
ob wir still sind und schweigen.

Sie kommen,
unsere Brüder und Schwestern,
waren sie noch gestern.
Doch nun gilt es zu teilen
und zur Hilfe zu eilen.
Oder sollen wir warten,
und sie feige verraten?

Sie kommen,
klopfen an um zu essen.
Ist das so vermessen?
Schließen wir uns´re Augen,
weil wir alle nicht taugen,
für das Elend der Welt,
das wir selber bestellt.

© Hansjürgen Katzer, Mai 2011

Informationen zum Gedicht: Sie kommen

422 mal gelesen
(2 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
-
26.07.2015
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige