Sie ging
Ein Gedicht von
Ralph Bruse
Er schrieb es niemals auf Papier,
nur in seinen Gedanken.
Die Worte kamen nicht zu ihr,
jedoch auch nie ins Wanken.
Von Liebe schrieb er, von Gefühlen,
von schwerem Seelenschmerz.
Er bat sie, seine Stirn zu kühlen.
Rief: halt an, wildes Herz!
In Kühle kam ein wenig Licht,
ins Dunkel etwas Wärme.
Er wusste: es erreicht sie nicht -
ich träume nur und schwärme.
Und doch ist´s im Erinnern schön,
wenn er sich müde schlafen legt -
wenn sie dann zueinander wehn
und alles, ringsum, sich bewegt.
...Im Traume nur - denn sie ist fort.
Sie ging vor Jahren schon.
So schrieb er ihr von hier nach dort -
ihr nahes Flüstern bald zum Lohn.
Und sprach er laut, so schloss er dann:
> Ich geh dir hinterher. <
Dein Lieblingskleid: zieh´s nochmal an -
es schimmert silberblau am Meer.
(c) Ralph Bruse
(Parallel-Gedicht zu Ingrid Bezold´s
´´Anderswo´´)
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