Sie.

Ein Gedicht von Christine Biermann
Ein Kleinod ist ihr eigener Film,
verborgen in ihrem Innern.
Jetzt weilt sie täglich irgendwo.
Die Bänke gehören ihr, sie laden sie zum Bleiben ein.
Die Musik im Ohr spielt nicht mehr so viel Fado; viel mehr lässt sie die Noten im Walzer tanzen.
In ihrem Herzen ist Poesie.
Sie sieht von ihrem Platz aus die Alten, die Jungen, die Schwachen,
die Invaliden, Menschen aller Nationalitäten,
die Kinder, die Mütter, und sie fragt sich, was ihnen beschieden ist, was ihnen noch bevorsteht im Leben.
Flitz, flitz, Momente wie der Blitz, alles geht an ihr vorüber: Kinderwagen, Rollatoren, Rollstühle, in denen oft noch junge Menschen sitzen,
sie bedauert die Gebückten, die ihre Last kaum tragen können.
Alles sieht sie mit Verinnerlichung.
Sie ist nicht mehr jung, aber sie fühlt sich nicht alt.
Sie hat viel Liebe erhalten, sie hat keine Not.
Ja. In ihrem Herzen ist Dankbarkeit und Poesie.
CBi.

Informationen zum Gedicht: Sie.

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26.07.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Christine Biermann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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