Sich in Nesseln setzen

Ein Gedicht von Roman Herberth
Man wird sich in die Nesseln setzen,
weil man sich 'wunder was' verspricht.
Statt etwas richtig einzuschätzen,
rückt man es in ein falsches Licht.

Das will man sich nicht eingestehen.
Doch der Instinkt weiß gut Bescheid.
Er wird gedanklich in sich gehen,
und blickt in die Vergangenheit.

Was man so fühlt, oft fadenscheinig.
Es sagt uns meistens dennoch zu.
Man wird mit sich schnell handelseinig.
Die Dummheit, die kennt kein Tabu.

Man wüsste ... doch man lässt es bleiben.
Die Dummheit ist im Element.
Dann kann sie sich die Hände reiben,
weil man sie allseits anerkennt.

Die Gründe möchte man ermitteln.
Doch grau ist jede Theorie.
Die Dummheit ist nicht abzuschütteln,
denn ihr gilt unsre Sympathie.

Informationen zum Gedicht: Sich in Nesseln setzen

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05.11.2014
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