Sich in Augenschein nehmen
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Man nimmt sich selbst in Augenschein
und äußerst kritisch ist der Blick.
Das Alter gibt ein 'Stell dich ein',
und früher war man halb so dick.
Man fühlt sich nicht mehr jugendlich,
das wurde in den Sand gesetzt.
Die Kondition lässt uns im Stich,
wenn man durch eine City hetzt.
Dem Früher weint man hinterher,
obwohl man weiß, dass das nichts bringt.
Es fällt uns jeder Handgriff schwer,
weil er uns nur im Traum gelingt.
Man wird nicht jünger, das steht fest,
was jeder aus Erfahrung weiß.
Wer sich deswegen gehen lässt,
der macht sich selbst die Hölle heiß.
Man nimmt sich selbst in Augenschein,
und das stößt anfangs auf Kritik.
Es könnte weitaus schlimmer sein,
erkennt man auf den zweiten Blick.
Roman Herberth
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