Selbstgefällige Schreibtante

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Selbstgefällige Schreibtante


Defizite darf schonend man benennen,
Konkret, wir Pappenheimer kennen:
Unfaires ist wirklich kein Trost,
Darauf bringt niemand aus den Toast.

Jedoch Größe herunterzumachen,
Gar das Ewige gottlos verlachen,
Offenbart keine Souveränität,
Bei Kritikasterei ist alles zu spät.

Die selbstgefällige Schreibtante
Gibt manchem Dichter gern die Kante,
Weil sie's partout nicht haben kann,
Dass vor ihr steht ein großer Mann.

Wir brauchen keinen Geschlechterkampf,
Ausgrenzung ist doch nichts als Krampf!
Nur wer Missgunst und Neid abstreift,
Ist als Persönlichkeit gereift!

Vielleicht sieht sie sich als Genie,
Vielleicht kein Mann ihr Nähe lieh
Und mit den langen Lebensjahren,
Hat sie wenig Zuspruch erfahren.

Sie meint ja selbst, sie wär' die Beste,
Niemand trüg' eine weißere Weste.
Mit Kritiken, Massenschreiberei
Glaubt sie, dass sie schon Dichterin sei.

Bis heute hat sie nicht verstanden,
Dass Humanität kommt dort abhanden,
Wo Stigmatisierung jemand will,
Abwertungen das Lebensziel.


©Hans Hartmut Karg
2024

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Informationen zum Gedicht: Selbstgefällige Schreibtante

63 mal gelesen
19.07.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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