„Sei neutral, sei jenseits“

Ein Gedicht von Caeli
Es ist spät. Nach zweiundzwanzig Uhr. Mein geliebtes Tagebuch gleitet langsam ab. Nicht aus Gründen, die direkt bei mir zu suchen sind.

Ein erneuter Anschlag erschütert die Republik. Bei der Funktion der Medien, durch das Wirken der Journalisten und Journalistinnen, die die Nachrichten formulieren, bei deren Ausbreitungsgeschwindigkeit, können sich ein paar Extremisten ja tatsächlich zutrauen, mit ein paar hundert toten Menschen ein demokratisches System außer Kraft zu setzen.

Nachrichten, die die Expertisen von halb (schlaf-)trunkenen und schiksalsgläubigen Bürgern provozieren. Von Halbmündigen Bürgern und Wählern, die froh sind, ihren Frust einmal loszuwerden.

Diesmal ist es kein Syrer, ein Afghane hat 30 Menschen mit einem Auto angefahren. In München, bei einer Demonstration von Verdi. Auch Kinder sind darunter.

Es erschüttert auch mich. Es ist ein bisschen der Schlag eines Schmetterlingsflügels, eines Zeichens, das ich für einen Teil meiner Arbeit in Anspruch genommen habe.

Ein paar wenige, sicher geistig nicht ganz zurechnungsfähige Menschen aus einer fremden Kulturlandschaft schaffen es, Millionen von Menschen und einen Teil deren Führer zu hyperaktiven Trotteln zu degradieren.

Hysterisches Wähler und hysterische Politiker feinden sich an, graben Gruben, aus denen sie selbst kaum wieder auf demokratischen Boden zurückfinden. Sie werden zu Zwergen, die in Erdlöchern zu verschwinden drohen und erblinden, wenn es so weitergeht.

Ich freue mich immer, wenn es in der Welt Neues gibt. Aber immer wieder das Alte, das nervt.


„Sei neutral, sei jenseits“

Auris Caeli


© Auris cAeli

Informationen zum Gedicht: „Sei neutral, sei jenseits“

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13.02.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Caeli) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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