Sechs Limericks

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Sechs Limericks

Er träumte von warmer Suppe,
dabei war das Leben ihm schnuppe.
Nun erweckte der Mond
ihn nachts recht gekonnt,
so sah er verträumt die Sternschnuppe.

*
Der Mann sehnte sich nach einer Frau,
doch wusste er nicht mehr genau:
War sie ihm nun fremd,
wenn sie ohne Hemd
im Mondschein stand alt und grau?

*
Ein Italiener aus dem Friaul
ritt nachts seinen alten Gaul.
Doch trotz der Charlotte
wurd' er kein Quichotte,
sein Diener hieß übrigens Raul.

*
Viel früher als manchmal gedacht
bei manchem Kind das Leben erwacht,
wenn mit wachsendem Lumen
erblühen Wildblumen
und schwindet die Elternmacht.

*
Ein Fremdling aus Mozambique
Macht sich zum Ehrentanze schick
und schmilzt rasch dahin
mit viel Liebe im Sinn –
bis er endlich hat die Monique.

*
Früher turtelte die junge Taube
liebevoll in der Gartenlaube
mit dem schönen Horst,
dem Wildwiderborst,
Bevor der sich macht aus dem Staube.


©Hans Hartmut Karg
2019

*

Informationen zum Gedicht: Sechs Limericks

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25.04.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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