Schweigen vs. Wut
Ein Gedicht von
Kerstin Rachow
Schweigen vs. Wut
Die Stille stapft lautlos neben mir her.
Während das Grün der Blätter meine Augen öffnet.
Ich bin nicht allein, ob wohl ich es gern wäre.
Denn die Wut hält auffordernd meine Hand
und lässt mein Herz nicht langsam schlagen.
Meine Gedanken galoppieren über die Felder
und reißen mir die Zügel aus den Händen.
Jeder Schritt dröhnt in meinen Ohren.
Der Waldboden kann mich nicht auffangen.
Mich noch nicht auffangen.
Wege kreuzen sich und werden länger.
Ich halte Schritt,
gezogen vom Himmelblau.
Die Wut hat meine Hand losgelassen
und in meinem Magen Platz gefunden.
Meine Gedanken sind stiller geworden,
sie finden den Weg zu meinen Mund nicht mehr.
Ich bestehe nur noch aus Atmung,
aus Beinen die mich davon tragen.
Vogelstimmen treffen meine Ohren.
Mir war nicht bewusst,
dass Wälder duften.
Ein kleines bisschen Wut hockt noch in meinen Magen.
Ich werde wiederkommen,
um zu schweigen,
um es davon zu tragen.
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