Schönseltenes

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Schönseltenes


Es finden die Blüten ihr Augenziel
Und beherrschen den hohen Steinberg.
Davon hat die Natur so herrlich viel,
Es ist ihr gelungenes Schöpfungswerk.

Hätten wir nur Fernsehbilder aufgenommen,
Um es der Pflanzenwelt gleichzutun,
So würden da viel zu grelle Farben vorkommen –
So fördert man ja den Medienkonsum!

Das Grelle aber ermüdet das Auge,
Schönseltenes kann's nicht mehr wahrnehmen.
Dabei ist es das Authentisch, das dazu tauge,
Dass wir unsere Seelenkraft beschönen.

Auch kein Gezappel kennt die Natur,
Kein ständiges Aufblitzen und Erlöschen,
Denn sie bleibt immer in ihrer feinen Spur,
Bringt Ruhe und Grün zu den Fröschen.

Denn ermüdete Augen sehen nicht mehr
Das Schönseltene in unserer Natur:
Das Grellfeile entmachtet sie gar sehr,
Überformt von hudelnder Kamerakultur.


©Hans Hartmut Karg
2024

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Informationen zum Gedicht: Schönseltenes

23 mal gelesen
18.08.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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