Schönes Nachleben

Ein Gedicht von Micha Schneider
Wer schon im Krankenhaus gewesen,
war sicher dort, um zu genesen.
Doch jede Heilung wird verdorben,
wenn man im Krankenhaus gestorben.

Oftmals geht man zu Fuß hinein,
verläßt es aber tot im Schrein.
Selbst Jene, die einst flott und wendig,
die sind im Tod nicht sehr lebendig.

Man führt ein Leben voller Fleiß,
verdient sein Geld mit sehr viel Schweiß
und schuftet bis zum Abendrot,
doch plötzlich ist man morgens tot.

Der Tote selbst spürt erst sehr spät,
daß nichts mehr so wie früher geht.
Und wenn der Arzt bringt keine Rettung,
dann war’s wohl doch die Herzverfettung.

Schuld war vielleicht das miese Futter,
gekocht von böser Schwiegermutter
oder die Ehefrau mit Gift,
daß man den Typ mit Sense trifft.

Gern scheidet niemand aus dem Leben,
doch plötzlich merkt er: „Ich kann schweben,
sogar durch feste Wände gehen –
DANACH lebt es sich doch recht schön!“

© Micha Schneider

Informationen zum Gedicht: Schönes Nachleben

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28.10.2017
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Micha Schneider) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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