Schlechtes Gewissen

Ein Gedicht von Waltraud Dechantsreiter
Von der Musik bekomme ich Gänsehaut,
du reichst mir ein Glas Wein.
Du küsst meinen Hals, deine Worte sie schmeicheln,
lasse mich gerne von dir streicheln.

In der Wohnung wird mir zu warm,
der Wein schmeckt bitter,
höre mein inneres Gewitter.

Du dürftest gar nicht hier sein!
Dein lieber Mann ist zu Haus
er denkt, du gehst mit der besten Freundin aus.
Er vertraut dir!

Ich schäme mich,
bekomme die Situation in den Griff.
Stelle das Weinglas zu laut auf den Tisch.

Ohne ein Wort der Erklärung laufe ich hinaus.
Du rufst mir hinterher:
"Schönen Abend noch du graue, dumme Maus.
Gehe zu deinem Mann, nach Haus."

Informationen zum Gedicht: Schlechtes Gewissen

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13.10.2011
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