Scherben

Ein Gedicht von Klaus Lutz
Was für ein Tag! Alle Worte sind nur noch Scherben.
Ich setze Eins zusammen. Und habe, nach Stunden,
einen Clown! Und er steht in der Manege. Und träumt:
"Er reist mit Blumen! Er redet mit Puppen! Er spielt
mit Schmetterlingen!" Und zeigt, das liebende Leben.
Und ich habe nur ein Wort geheilt!

Was für ein Tag! Alle Worte sind nur noch Scherben.
Ich setze Eins zusammen. Und habe, nach Stunden,
einen Spieler. Und er sitzt am Tisch. Und gewinnt: "Er
denkt mit Abenteuern! Er fühlt mit Freunden! Er fliegt
mit Gesprächen!" Und zeigt, das siegende Leben. Und
ich habe nur ein Wort geheilt!

Was für ein Tag! Alle Worte sind nur noch Scherben.
Ich setze Eins zusammen. Und habe, nach Stunden,
einen Mensch! Und er liegt auf dem Sofa. Und erzählt:
"Er liebt das Reisen! Er geniesst die Stille! Er lächelt
mit Ideen!" Und zeigt, das freundliche Leben. Und
ich habe nur ein Wort geheilt!

Was für ein Tag. Ich habe, die Worte, gesehen. Und
das sie, nur noch, Scherben sind. Und habe sie dann
zusammen gesetzt. Und nun tanzt ein Clown. Und
ein Spieler singt. Und ein Mensch lächelt. Und die
Welt ist neu. Und das Leben ist herrlich. Und ich
habe nur einige Worte geheilt!

(C)Klaus Lutz



Ps. Am 28.5.2018 um 20:40 Uhr
die Copyrights gesichert!

Klaus Lutz, Anmerkung zum Gedicht

Ich sitze hier! Und überlege mir einen vernünftigen Autorenkommentar. Und mir fällt nichts ein. Ich habe keine Idee. Nicht den kleinsten Ansatz, was ich zu dem Text sagen könnte. Dabei denke ich immer über Worte nach. Und über all das was sie sind. Und was sie sind, wenn ihr Sinn nicht klar ist. Und ihr ganzer Hintergrund unbekannt ist. Das was sie eigentlich sagen wollen. Das was sie eigentlich fühlen. Das was sie eigentlich denken. Und erst wenn das klar ist. Erst dann, findet sich ein Weg mit ihnen zu reden. Sie zum Singen zu bringen. Sie träumen zu lassen. Sie einfach erzählen zu lassen. Und das Leben von Ihnen einfach zu genießen. Sie in die Freiheit entlassen. In das Denken ohne Gitter. In das Fühlen ohne falsche Sprache. Und den Worten das Leben lassen mit denen Sie hier bleiben. Und mit dem sie Spaß haben. Und die Tage, mit allen was dazu gehört, genießen. Damit sie sich nicht eines Tages von irgend einem Dach stürzen. Und Stunden und Stunden notwendig sind, um sie wieder zusammen zu setzen. Wenn das, dann überhaupt, noch möglich ist. Und das kapieren die Wenigsten. Worte sind lebendig. Genau so wie Menschen. Sie sind freundlich, wenn sie freundlich behandelt werden. Sie sind großzügig, wenn sie großzügig behandelt werden. Sie sind alles lebendige. Wenn sie mit aller Lebendigkeit gesehen werden. Das stimmt wirklich. Worte sind wie alles im Leben voller Magie. Alles lässt sich erwecken. Man muss nur wissen wie. Mit Liebe, ist so eine Phrase. Und so ein Wort, das für viele Klischees steht. Ich erwecke die Worte ganz einfach, wenn ich einen Tee trinke. Und all die Stille, dieses Augenblicks, mit Ihnen teile. Dann lächle ich mit den Worten. Und dann beginnen sie zu erzählen. Und ich schreibe einfach auf was Sie sagen. Ich behandele sie also so das sie nicht zerbrechen. Und ich sie dann Stunden um Stunden wieder zusammensetzen muss. Und wieder Ihren Sinn zu erkennen. Und das was Sie überhaupt sind. An besonders guten Tagen stecke ich sie dann auch einfach zu Tausenden in die Tasche. Und gehe mit ihnen spazieren. Spendiere Ihnen ein Eis. Und zeige ihnen, die schönsten Plätze. Dann sind sie mir für Wochen dankbar. Und meine besten Freunde. Dann erzählen Sie ohne Ende. Und ich merke mal wieder, wie einzigartig das Leben ist. Und wie faszinierend und göttlich ich bin. Und das, finde ich dann besonders schön! (C)Klaus Lutz

Informationen zum Gedicht: Scherben

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10.06.2018
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