Schatten und Licht
Ein Gedicht von
Daniela Leiner
Einklang und Frieden nimmt an, findet,
er für alles eine Lösung hat,
sobald Wunden und Schatten berührt,
wendet sich plötzlich das Blatt,
unerfüllte Erwartungen geben unzählige
Namen dem einst geliebten Kind,
wutentbrannt und schmerzerfüllt
schlägt die Verzweiflung es in den Wind.
Eine ungezähmte Frohnatur,
die anziehend und zugleich abstoßend klingt,
eine furchteinflößende und grauenvolle Bestie,
die Schande und Unheil bringt,
eine ekelerregende Ausgeburt des Teufels,
die nach Zerstörung lechzt und schreit,
im Aug' der Wut und des Schmerzes ist es
der Verachtung und des Todes geweiht.
Was zuvor unbändig und innig geliebt,
schlägt nun tiefe Furchen und Graben,
weit voneinander entfernt, erstickt
das Schöne im Schlund gieriger Raben,
von Gedanken zerfressen, treibt die Angst
Geschundene weit in die Flucht,
gebärdengleich jeder im tiefsten Dunkel
nach einer Lösung, einem Ausweg sucht.
Eigene Dämonen annehmen und lieben,
dann fängt ein neuer Lebensmut an,
nur so Mensch sich selbst und dem
Anderen vergeben und annähern kann,
anstatt Wortmesser zu schärfen,
weite und hohe Schutzmauern zu bauen,
können wir uns dann wieder liebe,-
und vertrauensvoll in die Augen schauen.
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