Schatten der Seele

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
- Fiktion -
Die Geister der Vergangenheit
haben sich in seinem
Oberstübchen eingenistet,
um dort rigoros
ihre Vormachtstellung
zu behaupten, zu festigen.
Das Gedankenkarussell
halten sie in Bewegung,
lassen es immer schneller
um die eigene Achse
rotieren, bis Gedanken
sich überschlagen,
herausgerissen werden
aus dem Zusammenhang.
Gefühle fahren Achterbahn,
im inneren Chaos bricht
eine Welt zusammen,
innerer Halt geht verloren,
er wird in den seelischen
Abgrund gerissen,
Schatten auf seiner Seele
verdunkeln jegliche Freude,
er fühlt sich wertlos,
ohnmächtig, hilflos ausgeliefert
den Fährnissen des Lebens,
Verzweiflung, Zorn, Ängste
und tiefe Trauer um ein
nicht gelebtes Leben
erschüttern seine Seele,
zerreißen ihm das Herz.

Als die Welt in ihm zerbrach
ging der Glaube
an sich selbst verloren.


Wie kann er seelisch so aufgebaut werden,
dass er, in sich selbst gefestigt,
(wieder) Vertrauen ins Leben fassen kann?

Informationen zum Gedicht: Schatten der Seele

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14.08.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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