S C H U L D

Ein Gedicht von Helga
Viele Stunden
haben wir gemeinsam verbracht:
ich hab dich poliert,
auf Hochglanz gebracht;
ich mochte dein Knattern,
dein Dröhnen,
es war die Sehnsucht
nach Ferne und Freiheit.
Wir waren unzertrennlich!

Erinnerst du dich,
als wir mit Oma auf dem Rücksitz
zum Kaffeetrinken ins nächste
Dorf fuhren,
an die Spritztour an die See,
oder voll bepackt zum Zelten
in die Berge?
Niemand konnte uns aufhalten!

Erinnerst du dich,
als plötzlich der Tank leer war:
ich schob dich kilometerweit
zur nächsten Tankstelle,
unter dem Gespött der Leute!
Aber uns hat es nichts ausgemacht!

Nicht einmal die Warnungen
von Freunden;
jetzt ist es passiert,
sie haben es geahnt:
heute stehen sie schweigend am Grab....

Schuld:
die nasse Strasse, die Kurve, der Alkohol
I C H !

Informationen zum Gedicht: S C H U L D

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09.01.2020
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