RosenHerz (2): RosenHerz und der einsame Frosch
Ein Gedicht von
Belix Bahei
Einst lebte, vor ganz vielen Jahren,
eine Frau mit langen roten Haaren
in einem großen alten Haus.
Aufregend schön sah sie aus.
Neben dem Haus, auf dem Gartenland
auch einst ein Zauberbrunnen stand.
Und ein kleiner Frösche Chor
sang nachts schöne Lieder davor.
Bis eines Tages der letzte Frosch verschwand
und der Brunnen seine Zauberkraft verlor.
Ihr schaut fragend, wie und wann,
glaub, ich erzähl von Anfang an.
Den Namen von dieser Frau
kennt ihr sicher ganz genau.
Dies wunderbar schöne und magische Wesen
ist die Gleiche, wie die mit dem Zauberbesen.
Ja, RosenHerz wird sie genannt.
Seht ihr - sie ist euch schon bekannt.
Sie genoß der Frösche abendliche Lieder,
glitt so sanftsüß in den Schlaf hinüber.
Doch dann kam jene Nacht
in der RosenHerz kein Auge zugemacht.
Die Nachtruhe gänzlich gestört
durch einen Frosch, der quakt und plärrt.
Mal weint er leis, wimmert sacht,
mal er, wie ein Hirsch, laut röhrt.
Sie stieg vom Bette aus,
wollte den Störenfried orten,
ging in die Nacht hinaus,
ihn zu schelten, mit kräftigen Worten.
„Frosch, warum quakst du nur so laut,
bist du nicht glücklich, wo ist deine Braut?“
„Ich meine Liebe verlor,
jetzt ganz einsam bin,
in der Nacht meine Liebste ging,
ging mit einem anderen fort.
Ich nun so frier, an diesem Ort.
Sie ließ mich in meinem Unglück
mutterseelenallein zurück.
Hab Du ein Herz, sei so nett,
nimm mich mit in dein warmes Bett.“
Sie nahm ihn mit ins wärmende Bett,
sie ist halt auch zu Krötentieren nett.
Aber der Frosch sich nicht gut benahm.
Rückte, und ganz ohne Scham,
dicht an ihren warmen Körper ran.
Dann wurde er frech, wurde keck.
„Du Schwein, du schleimiger Dreck.
Nimm deine Zunge da weg!“
Sie griff ihn an den Füßen,
dachte: „Der wird’s mir büßen.“
und schleuderte ihn zum Kamin hin.
Leider war da noch das Feuer drin.
Dabei wollt er sie doch nur küssen
mit seinen feuchtnassen Lippen,
aber er sollt es wissen müssen:
Ein Abenteuer, wie er es gerne hätte
gibt es nicht in Rosenherz warmen Bette.
Die Beine ausgerenkt,
die Schnute versengt,
humpelnd er aus dem Garten floh.
Wärme und Nähe sucht er nun anderswo.
Die Moral von der Geschicht:
Der Frosch, der war dumm.
So geht man nicht mit schönen Frauen um.
Deshalb wohl auch seine Froschliese
ihn ließ allein, auf der grünen Wiese.
Belix Bahei
belixbahei@hotmail.com
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