Rituximab

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Rituximab

Die Infusion läuft langsamer ein,
Fünf Stunden muss ich schon liegen
Und hoffe, dass dieses Mittel allein
Zurückbringen kann Gesundheitssegen.

Da liege ich nun gedankenverloren
Und weiß nicht, wie's weitergeht.
Eigentlich bin ich doch glücksgeboren,
Wenn Hoffnung sich neu aufstellt.

Dann spür ich das Jucken, viel Müdigkeit,
Die Krankenschwestern umsorgen mich nett,
Helfen mir mit Witzchen und viel Heiterkeit
Hinweg über das Gefangensein im Bett.

Vier Wochen, jedes Mal an einem Freitag
Muss ich diese lange Tortur durchstehen,
Weil ich doch so gern weiter leben mag,
Nicht bereit, vom Hier wegzugehen.

Schon lange wäre ich aus dem Leben,
Hätte ich das Wundermittel nicht bekommen.
Dem Erfinder muss ich Lob weitergeben,
Obgleich ich danach meist benommen.

Jedoch lieber leichten Schwindel ertragen,
Sich mit dem Imbiß danach belohnen,
Als immer nur nach dem Ende zu fragen,
Weil Knoten kutan bei mir thronen.


©Hans Hartmut Karg
2024

*

Informationen zum Gedicht: Rituximab

107 mal gelesen
30.03.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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