Regenzeitsonett

Ein Gedicht von Roland Pöllnitz
Die Regenschauer füll’n den weiten Raum,
Wo Wolken triefend unsre Köpfe streifen,
Ich kann sie fast mit meinen Händen greifen,
Das Wasser treibt hinfort den Sommertraum.

Die Wolkenbrüche kommen von Nordost,
Von Blättern tropfen immer wieder Tränen,
Man fährt nicht mehr, man rudert still in Kähnen,
Das Wasser schwillt, die Götter spenden Trost.

Der graue Tag verfärbt mir die Gedanken,
Die Blüte stirbt, es wuchern Dornenranken,
Mein Liebesdurst im Wellenmeer ersäuft.

Die Feuchtigkeit dringt ein in meine Kehle,
Mein Leib wird nass, noch nasser meine Seele,
Mein ganzes Sein zu einem Nichts zerläuft.

(c) R.P. 2013

Informationen zum Gedicht: Regenzeitsonett

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05.05.2015
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