Rede- und andere Fluten

Ein Gedicht von Tilly Boesche-Zacharow
-in der Zeit des diesjährigen (2013)deutschen Hochwassers-

Nicht nur Wasser steigt enthemmt,
wird die Flut zu sehr beklemmt,
auch das Wort kann sich so zeigen,
wenn´s Bahn sich bricht nach langem Schweigen.

Fluten dann zu Tale fließen,
und kein Blümlein kann noch sprießen.
Zusammen brechen feste Pläne,
aus dicken Bohlen werden Späne.

Ist ein Damm erst mal gesprungen,
wird das Ausmaß schwer bezwungen,
denn jede Flut - neu eingezwängt -
wieder stark zum Ausbruch drängt.

Eh der Pegel neu gestiegen,
darf man sich nie in Ruhe wiegen.
So wird´s auch nie mit Zwang gelingen:
Dichterwort zum Stummsein zwingen.

Jeder Fluss hat eig´ne Richtung,.
Dichterwort zeigt oft Gewichtung.

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Informationen zum Gedicht: Rede- und andere Fluten

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03.06.2013
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