Plaudereifolgen

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Plaudereifolgen

Gar manche Rede, unbedacht,
Hat eine Seele schon verlacht,
Denn mit dem bloßen Reden
Wachsen mitunter Schäden.

Sich wieder einmal treiben lassen
Bei Apfelkuchen, vollen Tassen
Und ohne Zwang und ohne Not
Sich setzen in das Plauderboot,

Von dem wir noch nicht wissen,
Wo es das Wortgewissen
Hinführt und nichts uns bleibt,
Als Rederei, die Blüten treibt,

Wo wir nach so viel Jahren
So gut damit gefahren,
Dass Worte Leben halten
Und uns die Welt entfalten.

Nicht jedes Wort belebt die Runde
Und bleibt uns zu fröhlicher Stunde
Zierde, Krönung unseres Rechts,
Sinnhalter unseres Menschgeschlechts,

Denn der Kaffee trägt das Gemüt
Oftmals dorthin, wo es nicht blüht.
Mitunter führt's den Geist auch weg –
Oder er kommt nicht mehr vom Fleck!

Fühlt sich ein Reizwort nicht gut an,
Kippt manche Stimmung und sodann
Kann man es hören und erleben:
„Da hat es mal etwas gegeben!“

So endet manches Kaffekränzchen
Mitunter mit dem Affentänzchen,
Das Freundlichkeit begründen wollte
Und sich nur seinen Kater holte.


©Hans Hartmut Karg
2019

*

Informationen zum Gedicht: Plaudereifolgen

272 mal gelesen
18.01.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige