Osterspaziergang

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Osterspaziergang

Osterspaziergänge bei den Sieben Mühlen
Waren früher ein Kalt-Licht-Ereignis:
Die Sonne musste mit Kühlwinden spielen,
Als wäre Ostern ein Wintergleichnis.

Kalt war es damals, die Hände klamm,
Man marschierte in Wintersachen,
Aß nach der Kirche noch Karpfen und Lamm
Und hörte der Kinder freudiges Lachen.

Heute zeigt das Thermometer 25 Grad,
Die Hitze lässt jetzt alles ruhen.
Der Grilldampf liegt bald über der Stadt,
Winterkleidung bleibt in den Truhen.

Waldbrandgefahr wird auch schon verkündet,
Wanderer marschieren in luftigem Leinen:
Längst hat sich die Heißzeit angekündet,
Denn die Welt ist nicht mehr im Reinen.

Wo früher die Knospen steh'n heute die Blüten,
Wo früher noch Pfützen liegt alles im Staub.
Und ohne unser Gießen, Bemühen
Wüchsen kaum Kräuter und frisches Laub.

Den Osterspaziergang reizen die Nasen,
Die Augen sehen ein verfrühtes Jahr.
Aus Keramik stehen im Garten die Hasen
Und schauen, wo früher Kaltregen war.

Die Spaziergänge fallen jetzt kürzer aus,
Man hört auch kaum noch Kindergelächter,
Geht schwitzend wieder ins eigene Haus,
Schaut bangend auf den Hitzewächter.


©Hans Hartmut Karg
2019

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Informationen zum Gedicht: Osterspaziergang

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21.04.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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