Omas toller Pflaumenkuchen

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Wollt ihr mal was Schönes versuchen,
so kostet Omas tollen Pflaumenkuchen.
Ein Hefeteig als lockerer Boden,
beim Backen gibt’s keine neuen Moden.
Die halben Pflaumen wie Dachziegel gelegt,
später noch den Butterpinsel bewegt.
Und nach dem Backen wird erneut
noch etwas Zucker drauf gestreut.
Riecht der frische Kuchen durchs Haus,
fordert das selbst den Faulsten raus.

Bei heißem Kaffee oder kaltem Muckefuck
schwindet der Kuchen mit einem Ruck.
Wer zu spät kommt, der hat Pech
und sieht nur noch das leere Blech.
Der alte Pflaumenbaum beim Sturm zerbrach,
drum pflanzte ich einen Neuen nach.
Doch jedes Jahr die Pflaumenposten
reichten gerade mal zum Kosten.
Viele Jahre ging das nun so,
selbst Oma war nicht richtig froh.

Aber dieses Jahr ist Pflaumenjahr,
weil‘s in der Blüte frostfrei war.
Häufig Regen, doch auch Sonne,
die Pflaumen wuchsen als reiche Wonne.
Noch eine Woche Reifezeit,
dann sind die Pflaumen backbereit.
Alle wollen uns dann besuchen,
wegen Omas tollen Pflaumenkuchen.

Doch wird es wieder nichts nach so vielen Jahren,
der Mähdrescher hat den Baum umgefahren.

01.08.2015 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Omas toller Pflaumenkuchen

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04.12.2015
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