O wundervolles Travemünde
Ein Gedicht von
Annelie Kelch
O wundervolles Travemünde,
wärst du nicht teuer wie die Sünde,
würd' ich im zwölften Stockwerk residieren
und stundenlang durchs Fenster auf die Ostsee plieren.
War schon als kleines Kind auf deinen Spuren,
dort könne man ganz ausgezeichnet kuren,
hat mir die Mutter vorgeschwärmt,
die nach dem Kriege ziemlich abgehärmt.
Dann gab es auch noch extra einen Strand -
nur für den kleinen und den großen Hund,
und Mutter sagte mir, die Luft sei sehr gesund.
Und ich ging damals brav an ihrer Hand.
Und dass ich jetzt in deiner Nähe weile,
das freut mich sehr, drum hab' ich keine Eile,
du kleine Ostseeperle kannst dich in Gewissheit wiegen:
Ich weiß genau, dass wir uns eines Tages kriegen.
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