O wie so trügerisch sind Männerherzen

Ein Gedicht von Heinz Säring
Es knallte gehörig, zwei Autos, 'ne Frau und ein
Mann!
Sie krabbeln heraus aus den Trümmern und sehen sich an.
"Ein Wunder, wir zwei ganz gesund und die Autos sind Schrott, -
das ist doch kein Zufall, das danken wir zweifellos Gott,
wenn das für uns beide nicht wirklich ein Fingerzeig ist! -"
so sagte der Mann, und sie hätte ihn beinah geküsst.

Die Frau ist beeindruckt, sie findet ihn prima, den Mann.
Sie ist ja auch ledig und lächelt ihn liebevoll an.
"Und hier diese Flasche mit edelstem Wein, die blieb heil!
Auch das ist ein Wunder von Gott ,und der denkt sich sein Teil."
Er öffnet die Flasche sofort und er hält sie ihr hin.
"Drum trinken wir auf unser Glück, denn das hat seinen Sinn."

Die Frau, die setzt an und sie trinkt diese Flasche halb leer,
sie merkt erst am Schluss, das war ganz guter, starker Dessert.
Ihm hat es gefallen, sie hatte was intus, je nun,
jetzt hatte er erst einmal kurz mit dem Handy zu tun.
Sie glaubte, er würde die andere Hälfte gleich starten,
Mein Schatz, Polizei wird gleich kommen, ich werd erst mal warten."

Informationen zum Gedicht: O wie so trügerisch sind Männerherzen

3.290 mal gelesen
(4 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 4,0 von 5 Sternen)
-
24.11.2011
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige