Nur wenig hell
Nur wenig hell
Wo früher Schnee die Lande deckte,
Liegt heute alles grau und mild.
Nichts, das die Lebensgeister weckte,
Tritt morgens in ein Hoffnungsbild.
Zäh ziehen sich Erwartungszeiten,
Die lange nicht das Grau verlassen,
Nicht Seelen und nicht Herzen weiten
Und Leben so beim Schopfe fassen.
Es ist die sonnenleere Welt,
In der nicht mal der Mond präsent,
Weil jahreswechselnd einbestellt
Die Ruhe, die Verhüllung kennt.
Dann, eines Tages, früh am Morgen
Fällt trotz der Milde etwas Schnee,
Macht wenig hell, enthebt von Sorgen
Das Jahr – und damit weicht das Weh:
Mit Schnee kam aufscheinende Helle,
Langsam lief so der Himmel ab,
Der mit zartgelber Strahlenwelle
Die Bläue uns wieder freigab.
©Hans Hartmut Karg
2019
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