Novemberheide

Ein Gedicht von Gabriele Weinschenk
Betrauert werden nun auch Birken
und des nachts die zitternden Leoniden
Es stöhnt und ächzt der noch belaubte Wald
unter der verfrühten weißen Last
Goldenes Licht hält sich diskret zurück

Grüne Kränze geschmückt mit Schleifen
trägt man in die Eibenschluchten
und auf den bekreuzten kahlen Feldern
wirkt selbst das Stoppelgras geknickt

Wie schnell die Heide verdämmert!

Gänse und Schafe werden nun verschleppt
Ob die Knochenhauer beten?
Hier werden keine Mensuren ausgetragen
behandschuht und im Kettenhemd
Hier zählt nicht Glockenschlag
Hier zählt der Hieb ein Stich und Schnitt

Ganz in der Nähe dröhnt eine Kettensäge


© Gabriele Weinschenk 11 2o16

Informationen zum Gedicht: Novemberheide

264 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 3,5 von 5 Sternen)
-
05.02.2017
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
Anzeige