Nie wieder! / Die Befreiung Berlins

Ein Gedicht von Jan Jendrejewski
Wenn der Krieg verloren geht, ist es vollkommen egal, wenn das Volk mit untergeht. Ich könnte darüber noch keine Träne weinen, denn es hätte nichts anderes verdient. (Adolf Hitler)

Das Brandenburger Tor inmitten von Trümmerhaufen.
In den brennenden Straßen die Stadtbewohner laufen.
Das Donnern der Artillerie geht unter die Haut;
Die schweren Einschläge sind ohrenbetäubend laut.
Viele Stadtteile sind ein riesiges Meer aus Feuer.
Eine große Rauchwolke gleicht einem Ungeheuer.
Jeder kämpft um sein Überleben.
Die Erde ist schrecklich am Beben.
Lautstark explodieren hier und dort Bomben und Granaten.
Und die Menschen in ihren Kellern auf das Ende warten.

Die Restaurants und Cafés, in denen einst glückliche Menschen saßen,
Wurden zerbombt. Zerstörte Panzer und Trümmer blockieren die Straßen.
Die Fabriken und Wohnungen sind nur noch Ruinen.
Und viele Versorgungswege nicht mehr funktionieren.
In einer Staubwolke zusammenstürzt der Turm.
Aufgelöst ist Goebbels verzweifelter Volkssturm.
Das ist der ersehnte Endsieg.
Da habt ihr den totalen Krieg!
Die Luft unerträglich nach Rauch und Fäulnis stinkt.
Ein Soldat verzweifelt ein weißes Laken schwingt.
Die letzten Kämpfer sich bald ergeben
Oder sie nehmen sich selbst das Leben.
Und in den Straßen wird es allmählich leise.
Endlich vorbei ist die lange Schreckensreise.

Die ganze Stadt in Trümmern liegt.
Der letzte Widerstand besiegt.
In den Straßen liegen überall Leichen
Und man sieht verzweifelte Menschen schleichen.
Krank und hungrig, auf der Suche nach etwas zum Essen,
Während die Hunde und Krähen von den Leichen fressen.
Verstörte Berliner in den Trümmern nach Überlebenden suchen
Und ihren einst geliebten Führer für all die Taten jetzt verfluchen.
Die Überlebenden, die durch die Trümmer Berlins gehen,
Werden später sagen, sie haben die Hölle gesehen.
Diese großartige Stadt, die einst im Zentrum Europas stand,
Wurde zum Hauptquartier des Bösen und ist jetzt ein Trümmerland.

Lange genug dauerte der Krieg.
Aber nicht mehr lange bis zum Sieg.
Panzer haben den Platz besetzt.
Viele wurden dabei verletzt.
Die Soldaten den Reichstag umstellen.
In der Ferne hört man Hunde bellen.
Hier und da noch Feuer brennen
Und man sieht Soldaten rennen.

Erste Freudenrufe. Die Hauptstadt ist gefallen!
Immer seltener hört man noch Kanonen knallen.
Viel zu lange regierte die Gewaltherrschaft,
Die die Demokratie brutal hat abgeschafft.
Endlich wird das Volk vom Diktator befreit.
Endlich vorbei sind der Terror und das Leid.
Ein Mann führte sie alle mit seinem Hass und Wahnsinn in den Abgrund.
Und schoss sich dann, sich feige in einem Bunker versteckend, in den Mund.
Nur zwölf Jahre brauchte es, um ein Land in den Untergang zu leiten
Und über einen ganzen Kontinent Tod und Terror zu verbreiten.
Das tausendjährige Reich war nur ein wahnsinniger Traum.
Blutgetränkt und aschebedeckt der begehrte Lebensraum.
Schreckliche neue Waffen ließen die Erde beben
Und Millionen mussten deswegen ihr Leben geben.
Riesige Lager und Massenmord wie am Fließband.
Der Teufel höchstpersönlich herrschte über Deutschland.
Die Monster der SS, die bis zum Schluss Juden in Waggons drängen,
Werden am Ende für ihre Gräueltaten am Galgen hängen.
Die Nationalsozialisten waren von ihrem Menschenhass besessen.
Gräueltaten beginnen dort, wo Menschen ihre Menschlichkeit vergessen.
Ein ganzes Land liegt in Trümmern.
Wer wird sich um sein Volk kümmern?

Die Sieger über eine Ruinenlandschaft schauen.
Es wird Jahre brauchen, alles wieder aufzubauen.
Auf dem Reichstag weht die rote Sowjetflagge im Wind.
Wie konnte all das geschehen? Ein ganzes Volk war blind!
Wurde verführt und belogen
Und in den Abgrund gezogen.
Die NS-Symbole aus Stein werden gesprengt oder zerschlagen,
Bilder verbrannt und die Hakenkreuzflaggen zusammengetragen.
Brennende Haufen, die Funken springen.
Die Sieger fröhlich tanzen und singen.
Hakenkreuze werden von den Flammen gefressen.
So viele waren vom Hass und Wahnsinn besessen.
Ein Mann und seine Komplizen ließen ein Volk verbluten.
Aber jetzt sind alle weg und es gibt Hoffnung zum Guten.

Und die Überlebenden sich eines entschlossen schwören:
So etwas darf sich nie mehr wiederholen.
Leider wird man sie auch später noch oft so reden hören.

Ob die Menschen in der Zukunft die gleichen Fehler machen?
Bei dieser Frage kann ich nur zynisch und traurig lachen.

Die breite Masse ist blind und dumm und weiß nicht, was sie tut. (Adolf Hitler)

Informationen zum Gedicht: Nie wieder! / Die Befreiung Berlins

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01.12.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jan Jendrejewski) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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