Neue Lebensformen suchen

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Neue Lebensformen suchen

Haben wir nicht alle schon entdeckt?
Suchen wir noch nach weiteren Formen,
Mit denen man dann fürderhin aneckt,
Verwirft bisherig' Leben und die Normen?

Auf der Suche nach den Lebensformen
Will der Mensch dem Tagtrott fliehen,
Sich entfernen von den Nornen,
Wenn die neuen Zeiten dann aufziehen.

Wunderbar ist immer die Idee,
Ideen sind stets wunderbar.
Doch im Fortgang und in der Allee –
Keimt da nicht das Ungewisse sonderbar?

Oft geht's nur um Geld und Zweck,
Barrieren bleiben ja erhalten.
So kommt mancher nicht vom Fleck,
Kann sich dabei kaum entfalten.

Wo Konsenswille nicht reicht,
Wird mancher nur weggebissen,
Das Verhalten den Primaten gleicht,
Wo die Silberrücken alles wissen...

Ist Empathie denn noch intakt,
Wenn neue Formen frei erprobt –
Oder die Humanität versackt,
Wo wieder nur Machtwille tobt?

Die Fleißigen sind engagiert,
Die Faulen bleiben nur bequem,
Wenn Solipsismus wild regiert
Und sich macht alles sehr genehm.

Generationen werden weiter suchen,
Doch müssen sie schon Formen finden,
Mit denen sie noch Zukunft buchen,
Um Schutzwürdiges zu ergründen.


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Neue Lebensformen suchen

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03.12.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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