Nah bei dir {272}
Ein Gedicht von
Jacob Seywald
Der schnelle Schweiß, er wirkt nicht kühlend,
aus meiner Haut pulsiert Gewässer.
Mir wird so heiß, wird’s heißer fühlend,
ihr schöner Körper macht’s nicht besser!
Heute will und heute soll,
im Keim ersticken, meine Feigheit.
Sonst packt es mich mit Hohn und Groll,
nur Berührung schafft mir diese Freiheit.
Ich schließ’ die Augen, nah bei ihr,
die kalte Starre in mir schwindet.
So nah an ihr gefällt es mir,
wo meine Angst zu ihren Augen findet.
Die Schönheit schau, sie schaut nach dir,
so beispiellos verstummt mein Geist.
Wenn deine Seele um mich kreist,
lass deine Seele nah bei mir!
Jacob Seywald XIII
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