Nächtliches Requiem

Ein Gedicht von Horst Hesche
In Memoriam
für meine liebe Zwillingsschwester Ramona

Grau ist der Himmel, düster die Tage, furchtbar mein Schicksal.
Einzige Schwester! Schmerzen der Trennung lassen mich weinen.
Traurig und einsam ist nun mein Leben. Welch schreckliches Dasein!
Schwermut erfasst meine wunde Seele und bringt mich zum Schweigen,
dämpft meinen Kummer, leistet mir Beistand und stillt meine Tränen.
Tage voll Sorge, Nächte mit Wehmut sind meine Gefährten.
Lieber Engel! Wann trittst du ins Licht unsrer ewigen Heimat?
Ach, was gäb ich dafür, noch einmal, dir zu begegnen!

Heute um Mitternacht saß ich sinnend bei brennender Kerze.
Still und dämonisch in mystischem Licht bist du mir erschienen,
ganz gebannt, den Blick auf mich, deine Schwester gerichtet.
Oh, liebe Mona, wie ähnlich sind wir uns zum Glück noch geblieben.
Weißt du, mein Herz, welche Sehnsucht mich trieb, dich wieder zu sehen?
Schwer - unsagbar schwer, fällt es mir, ohne dich hier zu leben.
Nur die Hoffnung allein, lässt mich das alles ertragen.
Schwesternliebe, die uns zu eigen, ist stark und beständig.
Du, nur du! Ich kann dich niemals und nimmer vergessen.
Dir gelten alle meine Gedanken, ewig und immer.

Wunder der Nacht, welch kostbare Stunde, dich hier zu treffen.
Seele mit Seele, im Schein deines Lichts, ganz herzlich verbunden,
gab mir den Vorsatz, tapfer zu leben, bis an mein Ende.
Leben will ich, wie du. Du bist für immer mein Vorbild,
ehrenhaft, fleißig und heiter, vor allem mit Liebe und Anstand,
bis auch ich einst geh, wenn mir die Stunde geschlagen.
Dann erhebt sich meine Seele mit Flügeln der Freiheit,
wird sich mit dir im Reiche der Liebe für immer vereinen.

Informationen zum Gedicht: Nächtliches Requiem

1.893 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
-
03.11.2013
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Horst Hesche) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige