Nachttisch / Ausgehen

Ein Gedicht von Jan Jendrejewski
Eine Vase mit welken Rosen.
Ein Bilderrahmen zeigt uns am Hochzeitstag.
In einem Schmuckkästchen die Kette, die ich dir zu unserem ersten Weihnachtsfest schenkte.
Daneben ein altes Rilke-Gedichtebuch.
Es spielt leise >Fleeting Love< von Monrroe.
Das Kerzenlicht wirft Schatten an die Wände.
Dein Parfümduft liegt in der Luft.
In dem großen Spiegel sehe ich deinen nackten Rücken.
Du kämst dein Haar zur Seite und ich lege dir die Kette um.
Ein schwarzes Kleid liegt auf dem Bett.
Zwischen den Kissen lächelt eine Pikachu-Plüschfigur.
Die alte Uhr zeigt 8 -*-- 5 (abends).
Der Mond spiegelt sich im glitzernden Fenster.
Die Schneeflocken tanzen in der Dunkelheit.
Du lächelst mich verträumt an.
Das Kleid passt gut zu deinem blassen Teint.
Du bist wunderschön.
Wir betrachten uns im Spiegel, den eine Lichterkette schmückt.
Du holst dein Smartphone hervor, um den Moment festzuhalten,
und blutrote Lippen küssen meinen Mund.
Auf dem Nachttisch dein Ehering; ich streife ihn auf deinen Finger.
Ich-liebe-dich-Geflüster.
Ich helfe dir in deinen Mantel.
Deine Augen funkeln mich an.
Und du flüsterst: lass uns gehen …

Informationen zum Gedicht: Nachttisch / Ausgehen

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08.01.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jan Jendrejewski) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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