Der Antrag

Ein Gedicht von Elke Billstein
Auszug aus meinem Roman "Verratene Liebe"

Ein Sonnenstrahl kitzelte ihre Nase und erstrahlte weiter bis hin zu der Vase
mit den blutroten Rosen, welche Pierre ihr gestern geschenkt,
beschämt hatte sie den Kopf gesenkt.
Es war ein Riesenstrauß mit einem Ring darin versteckt,
und zunächst verhielt er sich noch ganz bedeckt.
Später dann hatte er Ellen eingestanden,
dass er verrückt nach ihr war und niemals mehr wollte bei anderen Frauen landen.
„Du bist das größte Glück für mich und ich bin so dankbar dafür,
ich möchte dich tragen auf Händen – aber auch durch diese Tür.“
Konnte sie seinen Worten wirklich Glauben schenken?
Und dies ohne jederlei Bedenken?
Sie kannten sich doch gerade mal acht Wo-chen
und jetzt schon hatte er ihr die Ehe ver-sprochen.
Doch sie war so verliebt und konnte ihr Glück kaum fassen.
Nein, auch sie wollte ihn nie mehr gehen lassen.
Und als er dann noch den Ring hervorzog und vor ihr auf die Knie ging,
seine Augen zu ihr hochsahen und sie da-raufhin zu ihm hinunterging,
war das Ganze von jetzt auf gleich mit ei-nem Mal besiegelt durch einen Kuss,
mit der ganzen Heimlichtuerei der letzten Tage ihrer Mutter gegenüber war nun end-gültig Schluss.
Eine Träne war über Ellens Gesicht gerollt als sie seinen Kopf in ihre Hände genom-men hatte,
und als sie später wieder aufstanden, lief sie noch den ganzen Tag wie auf Watte.
Endlich hatte sie den Mann an ihrer Seite, den sie immer gewollt
und nun hatte er ihre auch noch die höchs-te Achtung gezollt.
Sie hatten den Abend im schönsten Restau-rant der Stadt verbracht
und danach verlebt im Hotel eine höchst romantische Nacht.
Mit Champagner auf den Lippen und den Körper mit Erdbeeren verziert
hatte er förmlich auf diese Stunden hin ge-giert.
Lüstern hatte sie sich ihm entgegenge-streckt,
als er den Saft der Früchte von ihren Brüs-ten geleckt.
Erotik hatte den ganzen Raum erfüllt
und sie beide in tiefste Lust gehüllt.
Als sie später zufrieden beieinanderlagen,
hörte sie ihn genau die Worte sagen,
welche sie sich ihr ganzes Leben erwünscht hatte von einem Mann
„Ich liebe dich, denn zu ziehst mich ganz in deinen Bann.
Dich anzusehen und deine Liebe zu spü-ren,
welcher Mann wollte dich nicht verführen?
Aber es ist nicht nur dein Körper, der mich glücklich macht,
nicht nur der Sex in dieser Nacht,
deine Augen, dein Mund, deine Seele fan-gen mich immer wieder ein,
so sollte es zwischen Frau und Mann ein-fach sein.
Du, meine Ellen, bist absolut perfekt für mich
und scheinbar bin ich es auch für dich.“
Fragend sah er sie danach an,
mit strahlendem Blick, wie nur ein lieben-der Mensch es kann.
In ihr ging tief im Herzen die Sonne auf,
dass sie ihre Freiheit verlieren würde, nahm sie nun gern in Kauf.
Nicht mehr lange, dann würde sie seine Frau,
dass dies das Richtige war, fühlte sie nun ganz genau.
Das Single-Leben hatte sie endlich hinter sich,
die Zukunft breitete sich vor ihr aus wie ein Gedicht.

Informationen zum Gedicht: Der Antrag

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Ehe
-
10.02.2020
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