Sagenumwobener Untersberg

Ein Gedicht von Jürgen Wagner
Im Untersberg, so wird erzählt,
hatt' sich ein Bauernpaar vermählt
Den Berggeist hatten sie gerufen
Ein Männlein führte sie die Stufen

hinab in herrlich große Säle
Da klangen feierlich Choräle
Der Kaiser ging auf einer Wiese
in jener Welt, die nicht mehr diese

Und wilde Frauen sangen Lieder
in weißen Kleidern, immer wieder
Es gab ‘nen Trunk und manch Gericht
Nur fragen durfte man hier nicht

Zur Geisterstunde kamen Riesen
Man hörte Mönche, die lobpriesen
Auch Kriegsgeschrei ertönte dort
an diesem wunderlichen Ort

Als jener Ehebund geschlossen,
wollt' man nach Hause, unverdrossen
Doch niemand hat sie dort empfangen -
denn 500 Jahre war'n vergangen

Ist dort die Zeit etwa verschoben?
Gibt‘s eine and're Welt da droben?
Die Wahrheit dieses Berges ist,
dass man die Zeit dort gern vergisst

auf seinen Höhen, Felsen, Wegen,
bei seinen Latschen, Blumen, Stegen
Der Berg ist Spiegel uns'rer Seele
I c h bin die Welt, die parallele

https://youtu.be/slJAr5vMLD8

Informationen zum Gedicht: Sagenumwobener Untersberg

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16.07.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jürgen Wagner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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